Die Vermutung liegt nahe, dass ein Vorgehen in Eigenregie gleich Geldersparnis bedeutet, da die Fremdkosten für einen Drittanbieter entfallen. Das wäre ein Argument für Make statt Buy. Doch neben dem mangelnden Know-how fehlt es den Unternehmen oft an ausreichendem Budget, insbesondere für die Sicherheit und Skalierung ihrer IoT-Plattform. Denn ob diese auf Public Clouds, Private Clouds, Hybrid Clouds oder On Premises betrieben wird, ist auch immer eine Kostenfrage. Die Erfahrung zeigt, dass der Wartungsaufwand deutlich höher ist, wenn IoT-Anwendungen in firmeneigenen Rechenzentren betrieben werden.
Inzwischen ist es keine Frage, ob ein Unternehmen ins IoT einsteigt, sondern wie schnell. Wer auf eine bestehende IoT-Plattform aufbauen kann, ist in puncto Geschwindigkeit auf jeden Fall im Plus. Denn auf vorhandene Standards und Ready-to-Use-Funktionen zu setzen, verkürzt die Zeit von der Produktentwicklung bis zur erfolgreichen Platzierung am Markt ganz erheblich. Wichtig ist, dass auch eine standardisierte Plattform um neue Features erweiterbar und vor allem skalierbar sein muss, um auch langfristig Mehrwerte zu erzeugen. Wir empfehlen daher, mit bestehenden Produkten zu starten, die unternehmensspezifisch angepasst werden und in der Lage sind, mit den Anforderungen mitzuwachsen.
Je ausgefeilter und spezialisierter ein IoT-Produkt oder IoT-Service sein soll, desto vorteilhafter ist es, eine IoT-Plattform eigenständig zu entwickeln und zu implementieren. Im Unterschied dazu stehen reine Modernisierungen oder Erweiterungen bestehender Geschäftsmodelle mit dem IoT. In diesen Fällen ist es ratsam, auf erfahrene IoT-Dienstleister in Kombination mit einer offenen IoT-Plattform zu setzen.
Was jedoch klar gegen eine Entwicklung als „Marke Eigenbau“ spricht, ist die fehlende fachliche Expertise in vielen Unternehmen. IT-Fachkräfte und umso mehr IoT-Spezialisten sind rar und in Zeiten des „War for Talents“ heiß umkämpft. Eine Möglichkeit ist es, die eigenen Mitarbeiter mit Weiterbildungsprogrammen zu schulen – doch das braucht Zeit. Außerdem bedeutet es im Umkehrschluss, dass Personal womöglich an anderer Stelle im Unternehmen fehlen wird.
Tatsächlich sehen sich beim Thema „IoT – Make or Buy?“ nur die wenigsten Firmen in der alleinigen Rolle des Innovators. Die meisten bevorzugen der Crisp Research-Studie 2019 zufolge einen Mix. Je nach Phase des IoT-Projekts – von der Planung bis zu Implementierung und Betrieb – sieht die Kombination aus Eigenleistung und der Unterstützung durch einen IoT-Dienstleister anders aus. Daher lautet auch hier die Empfehlung, einen versierten IoT-Partner ins Boot zu holen, der über das nötige Branchenwissen verfügt und eine echte Umsetzungserfahrung bei IoT-Projekten mitbringen kann.
Zurück zur Ausgangsfrage: Make or Buy? Darauf gibt es keine eindeutige Antwort, beide Ansätze können richtig sein. Worauf es ankommt, ist die Ausgangssituation und die Zielsetzung des Unternehmens. Gerade wenn das Internet of Things noch völliges Neuland darstellt, empfiehlt es sich, mit einem erfahrenen IoT-Experten zusammenzuarbeiten. Dieser bringt das entscheidende Know-how mit und kann dabei helfen, langfristig auch im Unternehmen IoT-Kompetenz aufzubauen.
Wer ein höheres Tempo anpeilt und eine schnelle Time-to-Market erreichen will, sollte ebenfalls auf bestehende offene Plattformen setzen. Allerdings sollten diese um unternehmensspezifische Features und Applikationen ergänzt werden, um auch langfristig Mehrwerte, wie z.B. Skalierbarkeit sicherzustellen. Für die meisten Unternehmen ist eine Mischform aus Eigenentwicklung und einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit einem IoT-Dienstleister vermutlich der zielführendste Weg.
Lesen Sie in der Studie “Internet of Things 2020” mehr zu aktuellen IoT-Trends.
Delivering excellence in IoT. Wir sind ein IoT Solution Provider für Smart Products, Connected Vehicles, Smart City, Smart Energy und Smart Production.