Smarte Produkte sind weit mehr als eine technische Spielerei: Sie begegnen uns im Alltag und in der Industrie. Sie helfen Unternehmen, die wachsenden Erwartungen der Kunden zu erfüllen. Was sie neuerdings berücksichtigen müssen, sind die permanenten Updates aus Data Science und KI. Was bedeuten die neuen Möglichkeiten für Hersteller? Und worauf kommt es bei intelligenten Produkten wirklich an? Wir fassen die wichtigsten Erkenntnisse in fünf Thesen zusammen.
Intelligente Produkte sind längst kein Zukunftsthema mehr, in vielen Unternehmen sind sie Realität. Mehr noch: Mit ihrer Vielzahl von Vorteilen sind sie inzwischen schon beinahe Standard. Smarte Produkte steigern die Effizienz, senken Kosten, erhöhen die Sicherheit und Nachhaltigkeit und sorgen für zufriedenere Kunden.
Hinzu kommt: Daten aus vernetzten Produkten lassen sich heute mithilfe der KI interpretieren, was vorausschauende und adaptive Funktionen ermöglicht. Daraus entsteht eine neue Generation smarter Produkte, die mitdenken, auf Veränderungen reagieren und laufend ihren Nutzen im Betrieb steigern.
Die technologische Grundlage für smarte Produkte ist heute leistungsfähiger und zugänglicher denn je. Cloud-Plattformen wie Microsoft Azure oder Amazon Web Services (AWS) bieten eine flexible, skalierbare PaaS-Infrastruktur – und ersparen Unternehmen zugleich hohe Anfangsinvestitionen. Ein klarer Vorteil, denn die Zeit, in der IoT-basierte Produktlösungen jahrelang im Experimentiermodus liefen, ist vorbei. Heute zählen konkrete Business Cases und schnell sichtbare Mehrwerte. Genau hier punkten moderne Smart-Product-Lösungen: Dank modularer, cloudnativer Architekturen lassen sie sich flexibel erweitern, an neue Anforderungen anpassen und um Funktionen sowie KI-Services ergänzen.
Dank der KI hat sich die Geschwindigkeit, mit der Daten analysiert, Probleme ermittelt und Lösungen getestet werden können, binnen kürzester Zeit vervielfacht. Klar ist inzwischen aber auch: Eine KI-gestützte Lösung von der Stange liefert nur selten das gewünschte Ergebnis. Deshalb setzen wir bei Device Insight auf strategische Partnerschaften, z.B. mit Makina Rocks; gemeinsam entwickeln wir maßgeschneiderte industrielle Co-Piloten, die komplexe Anleitungen verstehen und Servicewissen mithilfe großer Sprachmodelle (LLM) nutzbar machen.
Smarte Produkte sind häufig der erste Schritt zum smarten, datengetriebenen Unternehmen. Um Datenpotenziale vollumfänglich zu nutzen, müssen sämtliche relevanten Daten durchgängig integriert vorliegen. Führt man sich vor Augen, wie vielfältig diese sein können – vom Sensor an einem Produkt oder einer Maschine über Auftragsdaten im ERP- oder PLM-System bis hin zu externen Daten aus der Lieferkette – wird deutlich, dass Unternehmen bei der Einführung smarter Produkte sich mitunter neu erfinden müssen. Dennoch lohnt sich die Weiterentwicklung zur Data-Driven Company, wie zahlreiche Beispiele zeigen:
So hat es sich das Ulmer Unternehmen Magirus zur Aufgabe gemacht, seine Maschinenbau-DNA für Feuerwehrtechnik mit den Vorteilen eines datengestützten Systems zu vereinen. Das Ergebnis: Dank digitalem Flottenmanagement erhält die Einsatzfähigkeit der Feuerwehren weltweit eine neue Qualität und die Kosten für Service und Betrieb sinken.
Auch Kranhersteller Tadano nutzt smarte Produktfunktionen und Echtzeitdaten, um Einsatz, Wartung und Service seiner Kranflotte auf ein neues Level zu heben. So bekommt das Firmenmotto „Reaching New Heights“ eine digitale Note. Das Ergebnis: mehr Transparenz und Effizienz im gesamten Flottenbetrieb.
Verkaufsautomaten wie die des Anbieters Costa Express können als smarte Produkte ebenfalls weit mehr, als nur Premium-Kaffee zu brühen. Vernetzt sammeln sie laufend Daten und das Unternehmen konnte auf einen Schlag unterschiedlichste Funktionalitäten wie Kommissionierung, Monitoring und Fernsteuerung neu organisieren.
Übrigens: Auch Unternehmen, die mit ihren bisherigen IoT-basierten Produkten in einer Sackgasse stecken, sollten nicht aufgeben. Zwar haben sich einige Plattformanbieter wie SAP inzwischen vom Markt zurückgezogen, doch ein Wechsel zu einer zukunftssicheren PaaS-Lösung wie AWS oder Microsoft Azure ist sehr schnell möglich – und das gilt auch für große Geräteflotten und Komplettsysteme. Wir sehen eine solche Migration ganz klar als Chance.
Klar ist aber auch, dass die Kapazitäten für Transformation in Unternehmen endlich sind. Man kann nicht jedem neuen technologischen Trend hinterherlaufen und längst nicht alles, was technisch machbar ist, ist auch betriebswirtschaftlich sinnvoll. Erfolg verspricht der Fokus auf den eigenen Nutzen und den Bedarf für die eigenen Firmenprodukte. Unser Partner Stefan Schweiger, Business Manager AIoT Solutions bei Bechtle, brachte es bei einem gemeinsamen Digitalisierungsevent auf den Punkt: „Es ist nicht schwer, Produkte smart zu machen. Die Schwierigkeit besteht darin, die richtigen Produkte smart zu machen.“
Für uns als Lösungsanbieter und Entwicklungspartner geht es dabei nicht nur darum, die Anforderungen der Kunden zu verstehen. Wir müssen auch in der Lage sein, zu abstrahieren sowie produkt- und domänenzentriert zu denken und zu beraten, denn oft müssen Probleme ganz anders gelöst werden als anfangs angenommen.
Wo Daten entstehen, muss auch die Sicherheit mitgedacht werden. Das Speichern und Verarbeiten von Daten, die etwa in einem vernetzten Nutzfahrzeug entstehen, kann mit einem Public-Key-Infrastructure-Service (PKI) sicher gestaltet werden. Vereinfacht dargestellt, geht es bei PKI um die gegenseitige Authentifizierung zwischen dem verbauten Telematikmodul und der Cloud. So wird sichergestellt, dass die übertragenen Daten sicher sind. Wer komplexe PKI-Lösungen scheut, kann auf Lightweight-PKI-Services zurückgreifen, von wie sie von Device Insight speziell für Smart Products bereitgestellt werden.
In erster Linie benötigen Smart Products allerdings Schutzmechanismen, die sowohl für IT- als auch OT-Umgebungen funktionieren. Hier ist ein Umdenken erforderlich, da die Bereiche traditionell unterschiedlichen Grundsätzen folgen: Während in der IT das Mindset „Ship fast, fix later“ dominiert, gilt in der OT „Never touch a running system“. Um beide Welten in Einklang zu bringen, entwickeln wir gemeinsam mit unseren Partnern Bechtle und Gapfruit hochsichere und industrietaugliche Ansätze. Herzstück hierfür ist das Gapfruit OS – ein hochsicheres Betriebssystem auf Basis einer modernen Microkernel-Architektur.
Die nächste Generation smarter Produkte entsteht dort, wo Daten intelligent genutzt werden. Schon heute ermöglicht die KI, die aus vernetzten Produkten gewonnenen Informationen beinahe in Echtzeit zu entschlüsseln – mit weitreichenden Auswirkungen, auch für das Verständnis vom „Produktlebenszyklus“. Produkte sind damit zunehmend in der Lage, vorausschauend zu agieren und sich adaptiv an neue Bedingungen anzupassen. Diese Entwicklung ist nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern eine weitere grundlegende Transformation. Unternehmen, die diese Vorzeichen erkennen, in die notwendigen Technologien investieren und den Wandel aktiv mitgestalten, gewinnen mehr als einen Wettbewerbsvorsprung.
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