Mobilfunknetze sind seit der Einführung von 2G ein Katalysator für Kommunikation – zunächst zwischen Menschen, dann zwischen Maschinen (M2M) und nun auch zwischen Mensch und Maschine. Jede neue Mobilfunkgeneration hat die Art, wie wir kommunizieren und arbeiten, verändert. Mit 5G verfügen wir über einen Standard, der IoT-Anwendungen zum entscheidenden Durchbruch verholfen hat. Doch wie ist 5G eigentlich entstanden? Und was kommt danach?
Mobilfunk, so wie wir ihn heute kennen, hat seine Anfänge in den 1990er Jahren. Davor gab es nur analoge Mobilfunknetze (A-, B, C- und D-Netz), die gemeinsam die erste Generation des Mobilfunks bildeten. Mit der Einführung von 2G im Jahr 1992 war zum ersten Mal eine mobile Datenübertragung möglich. Damit war Telefonie nicht mehr analog, sondern digital. Zum 2G-Standard gehören auch diverse Weiterentwicklungen wie GSM (Global System for Mobile Communications) oder EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution). GPRS (General Packet Radio Service) kommt heute noch zum Tragen, wenn das monatliche Datenvolumen aufgebraucht ist und der Verbrauch gedrosselt wird. Für Anwendungen wie WhatsApp reicht diese Geschwindigkeit, für Streamingdienste nicht.
Mit der Einführung von 3G bricht weltweit das Smartphone-Zeitalter an. Auch diese Generation des Mobilfunks wurde kontinuierlich verbessert. Die Datenraten bewegen sich hier zwischen 384 Kbit/s und 42 Mbit/s. Und auch LTE (Long Term Evolution) hat seine Anfänge bereits im 3G-Standard. Der Mobilfunkstandard LTE (Long Term Evolution) schaffte in der Anfangszeit um 2010 rund 50 Mbit/s. Heute werden die Begriffe 4G und LTE fast synonym verwendet. Tatsächlich hat erst LTE Advanced zu den gewünschten Gigabit-Datenraten geführt. 4G ist derzeit der Standard in Deutschland, über den ein Großteil der Telekommunikation läuft. 3G wurde in den letzten Jahren von den deutschen Netzbetreibern abgeschaltet, um die Infrastruktur zu entlasten und mehr Kapazitäten für den 5G-Ausbau zu gewinnen.
2019 versprach die Einführung von 5G eine Revolution: Mit Datenraten von bis zu 20 Gbit/s, geringen Latenzen von nur einer Millisekunde und der Möglichkeit Milliarden von Geräten gleichzeitig zu vernetzen, legte 5G den Grundstein für Digitalisierung der Industrie. Anders als bei den Standards zuvor kann eine Applikation dank der geringen Verzögerungszeit zwischen dem Senden & Empfangen von Daten mit 5G deutlich schneller reagieren, was IoT- und IIoT-Anwendungen in großem Stil möglich macht.
Und die Bandbreite für smarte, vernetzte Produkte und Prozesse ist vielfältig. Ein paar Beispiele dazu aus dem Lösungssortiment von Device Insight: Die Reinigungsgeräteflotten von Kärcher übermitteln Standort, Zustand und mögliche Schäden. Der Mobilitätsanbieter MIND setzt IoT-Services ein, um seinen Fuhrpark in Echtzeit zu überwachen und zu steuern. Und Costa Coffee hat mehr als die Hälfte seiner Kaffeeverkaufsautomaten weltweit vernetzt und schafft es dank transparenter Maschinen- und Verkaufsdaten nicht nur der den Service-Aufwand zu verringern, sondern auch Marketing und Produktentwicklung näher am Kunden auszurichten.
Kurzum: 5G ist der Schlüssel, um das volle IoT- & Cloud-Potenzial zu entfalten. Größere Bandbreiten und eine Kommunikation in Echtzeit machen es möglich, Maschinendaten unabhängig von Anzahl und Komplexität der Datenpunkte zu erheben, auszuwerten und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Und weil die Skalierbarkeit beinahe unbegrenzt ist, lässt sich die Vision von Industrie 4.0 damit auch langfristig monetarisieren.
Nach 5G wird 6G folgen – mit noch niedrigeren Latenzen und noch höheren Datenraten von bis zu 400 Gbit/s. 6G soll zusätzlich zu den Funkstationen auf der Erde durch Satelliten gestützt werden, die die Vernetzung von entlegenen Regionen oder auf dem Meer ermöglichen. Darüber hinaus soll 6G Anwendungsfälle wie cyber-physikalische Systeme, remote-gesteuerte medizinische Eingriffe oder hochkomplexe Digital-Twin-Szenarien für ganze Städte (Stichwort: Smart City) Wirklichkeit werden lassen.
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